… aus aktuellen Anlässen.
Auch dieses Jahr haben unsere Schüler*innen an Beiträgen für den 67. Europäischen Wettbewerb gearbeitet und ihre Ergebnisse zum übergeordneten Thema „Mein europäisches Sichtfenster“ eingereicht.
Es sind Gedichte entstanden, die Zuversicht versprechen und Wünsche enthalten.
„Wir wünschten, dass Menschen, die das Leben nur grau oder schwarz sehen, auch Zuneigung und Liebe erfahren können und dass Gerechtigkeit auf dieser Welt einkehrt, z. B. sich jede*r kleiden und leben darf, wie er oder sie es gerne hätte.“
Doch was sehen wir aktuell, wenn wir aus dem Fenster blicken?
Im Januar wird der erste Covid19-Fall in Deutschland bekannt. Einher gehen Diffamierungen, Drohnachrichten und Karnevalwagen, die an rassitischer Eindeutigkeit nicht zweifeln lassen.
Am 19. Februar findet in Hanau ein terroristischer Anschlag statt. Zehn Menschen sterben. Das Weltbild des rechtsextremen Täters: rassistisch, islamfeindlich, antisemitisch, antifeministisch, misogyn. Kein Einzelfall: Utoya, Christchurch, Halle an der Saale.
März. Die Situation an der griechisch-türkischen Grenze eskaliert zunehmend. Mit Tränengas, Wasserwerfern und scharfer Munition werden geflüchtete Menschen zurückgedrängt.
Ist das das zu erwartende europäische Sichtfenster 2020?

Schüler*innenarbeit Hegelstraße
Dennoch, vage „Lichtblicke“:
Der erste Blick aus dem Fenster
07:30 Uhr, ich steig in die Bahn.
Ich schaue aus dem Fenster.
Alles wie immer: graue Häuser, kahle Bäume, Dreck auf den Straßen.
Doch dann dachte ich an sie, plötzlich wurde mir warm und ein Gefühl der Geborgenheit umhüllte mich.
Durch sie sah ich das erste mal wieder Frieden auf dieser Welt; durch sie konnte ich all das Schlechte auf dieser Welt für einen Moment vergessen. (S. W., 17J.)
Der erste Blick aus dem Fenster
Ich schaue aus dem Fenster und sehe grau,
ich sehe Trauer, Schmerz und Hass.
Doch wenn es heller wird,
blüht das Leben auf!
Das Leben ist nicht immer fair!
Ich wünschte unsere Familien würden immer hinter uns stehen,
damit wir es schaffen, unseren eigenen Weg zu gehen. (J. K., 16J.)