Angeregt durch das Citizen.Kane.Kollektiv, das für das interdisziplinäre Theaterprojekt „Work in Progress“ eine Videocollage zu unterschiedlichen Arbeitsumgebungen erstellen will, habe ich einen Blick in unsere Räume, eine Dreizimmerwohnung in einem Nullachtfünzehn-Wohnhaus, gewährt. Unser Anliegen ist es, Schule aus einem anderen Blick sehen, in erster Linie verstehen zu können und eigene innere Bilder von Schule als Institution, Angstort, Antiquariat, … zu ergänzen. Dass Schule und Lernen dennoch auf sehr unterschiedlichen Wegen stattfinden kann – Unterricht bei längeren Klinikaufenthalten, Straßeneckenschulen für u. a. wohnungs- und obdachlose Schüler*innen, Freiräume als Saferer Space für bspw. traumatisierte Menschen, Bildung in JVAs , … – ist wenig in unserem Denken verankert und wenn dann doch bekannt, schnell stigmatisiert. Denn: Erwartungshaltung, Leistungsorientierung und –optimierung sind trotz negativer Konnotation gesellschaftlich weiterhin die normative Kletterstange, die viele Schüler*innen und natürlich auch Erwachsene nicht, nach mehreren Anläufen oder nur unter massiven Kämpfen erklimmen können.