„Sexueller Missbrauch findet überwiegend in der Familie und im Bekanntenkreis statt. Das ist das Ergebnis eines Zwischenberichts, den die Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs in Deutschland vorgelegt hat. Demnach wurden rund 70 Prozent der Betroffenen, die sich bei der Kommission gemeldet hatten, von Familienmitgliedern oder Bekannten und Freunden aus dem sozialen Umfeld sexuell missbraucht.
Dabei komme vor allem den Müttern als Mitwissenden eine besondere Rolle zu, schreiben die Autoren. In der großen Mehrheit der berichteten Fälle hätten sie den betroffenen Kindern nicht geglaubt und sie vor weiteren sexuellen Übergriffen nicht geschützt. Laut der Kommission sind Abhängigkeiten, Gewalt in der Partnerschaft, Angst vor dem Verlust des Partners, aber auch eigene Missbrauchserfahrungen Gründe für dieses Verhalten.“
(Zeit online, C. Felke, 14.06.2017)