Das diesjährige Treffen bot an 1,5 Tagen reichlich Input, der auch anregte über die eigene Haltung in der pädagogischen Arbeit nachzudenken, neue Methoden auszuprobieren oder sich über die positive Mediennutzung in Schule und Jugendhilfe auszutauschen. Genannt sei an dieser Stelle Petra Kerkewitz, lizensierte Marte-Meo-Supervisorin und Dennis Knot, einer der beiden Entwickler des Medienscheins. Eingeladen hat federführend Torsten Baumeister, der durch weitere Kolleg*innen aus Schule, Wohnbereich und Leitung gestärkt wurde.
Die Sonneck-Schule, so der entstandene Eindruck, ermöglicht den ca. 100 im Fördeschulverbund betreuten Schüler*innen aller Bildungsgänge nicht nur einen geeigneten Lern- und Lebensraum, sondern auch Mitarbeiter*innen ihren Interessen entsprechende und pädagogisch so notwendige Angebote auszugestalten oder sogar zu entwickeln.
⇒Die Etablierung des Medienscheins, soll die Mädchen*, Jugendlichen und jungen Frauen* dazu befähigen, sich kompetent z. B. in sozialen Foren zu bewegen.
⇒Ein Team von Sexualpädagog*innen hat mittlerweile nicht nur ausreichend Lehr- und Anschauungsmaterialien erwerben, sondern auch einen eigenen Raum beziehen dürfen. Beobachtet wird, dass durch einen selbstverständlicheren Umgang mit dem Thema Körper und Sexualität auch bei Betreuenden eine Sensibilisierung stattfindet und „thematische“ Berührungsängste abnehmen.
⇒Die Methode „I feel good“ will v. a. Kinder und Jugendliche darin stärken, Gefühle zu erkennen, zu benennen und diese als zu sich gehörig wahr- bzw. anzunehmen. Auf dieser Grundlage will erreicht werden, festgefahrene Verhaltensmuster zu lockern und alternative Handlungsstrategien anzubahnen.
Wer lernt u. a. im sog. Förderschulverbund?
Junge Mütter. Schüler*innen aus dem Autismus-Spektrum. Schüler*innen, die sich einen Fahrtweg von bis zu 1,5h zutrauen. Schüler*innen, die bereits Auto fahren können. Berufsschüler*innen. Schüler*innen, in externen Projektklassen. Jene in der Distanzbeschulung. Gymnasiat*innen und Schüler*innen mit deutlichem Förderbedarf im Bereich Lernen. Inhausbeschulte …
In bspw. – intern sog. – „Familienklassen“ profitieren bis zu 14 Mädchen* und Jugendliche von einer deutlichen Alternsstreuung (5.-10. Klasse), andere bereiten sich in der Abschlussklasse auf den zentralen Abschluss vor.
Für noch nicht „ausbildungsreife“ Jugendliche gibt es die Möglichkeit interner Praktika (Friseurin, Großküche, Versorgung der Pferde, …). An zwei Tagen in der Woche haben diese Schüler*innen die Möglichkeit, ihren Schulabschluss zu verbessern oder zu erwerben.
Für Schüler*innen, denen u. a. selbst der Klein- oder Kleinstgruppenunterricht eine zu große Hürde ist, besteht die Möglichkeit der Distanzbeschulung. Kolleg*innen im Haus stehen europaweit in Skype- oder Mailkontakt mit Schüler*innen oder bereiten Lernpakete vor, die per Post versendet werden.
Durch eine enge Vernetzung der Institutionen des Neukirchener Erziehungsvereins besteht die Möglichkeit, schnell Alternativen bieten und so handlungsfähig bleiben zu können, wenn bspw. die Beschulung an einem Standort nicht mehr möglich zu sein scheint.
Inhaltlicher Input und Geländeerkundung wurde durch die Möglichkeit eines Austausches am Abend abgerundet.
Im Nachklang waren alle Teilnehmenden, die sich abschließend geäußert haben, positiv „erschöpft“ von der Fülle neuer oder wieder aufgefrischter Informationen. Angeregt wurde, gerade auch in einer Verabstaltung, die sich mit geschlechtersensiblen Themen beschäftigt, entsprechend auch auf die Sprache zu achten. Ganz im Sinne von: „Wir wollen sichtbar sein!“