Roman: Ein wenig Leben von Hanya Yanagihara

„Sein Gehirn erbrach Erinnerungen, sie überfluteten alles andere — er dachte an Menschen, Empfindungen und Ereignisse, an die er seit Jahren nicht gedacht hatte. Geschmäcker erschienen auf seiner Zunge wie durch Alchemie; er roch Dinge, die er seit Jahren nicht gerochen hatte. Sein System war gestört; er würde in seinen Erinnerungen ertrinken“. Die bilderreiche Sprache Yanagiharas entfaltet langsam, was diese tiefe Wunde in Jude geschlagen hat. Er wurde als Kind misshandelt, vergewaltigt, missbraucht. Und diese Kindheit hat nicht nur körperliche Narben hinterlassen. Erinnerungen an sie blitzen in Judes Flashbacks auf, schreckliche Ereignisse, auf die Andeutungen der Erzählstimme vorausweisen.“

„Zu ersten Mal seit Jahrzehnten schnwidet er sich überhaupt nicht. Wenn er sich nicht schneidet, bleibt er taub, und er muss taub bleiben; die Welt darf ihm nicht zu nahekommen.“

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