Dokumentarfilm „Die Haut, in der ich wohne“

ein Projekt Stuttgarter und Böblinger Mädchen*klassen und der Mobilen Jugendarbeit Stuttgart-Ost

In dem Dokumentarfilm von Oliver Koll wird zunächst ein individueller Blick – die Erlaubnis, sich Ängsten, Träumen, dem eigenen Körper, die Vergangenheit oder Gegenwart betrachten zu können – gezeigt, der  dann schnell zu einem sichtbaren, empowernden Moment wird, denn:

mein Körper, meine Sorgen, meine Wünsche sind oft auch Körper, Sorgen und Wünsche anderer Mädchen*, anderer junger Frauen*.

Holzstehlen tragen dabei die auf Leinwand gezogenen Werke der Schülerinnen.
Und diese tragen ihre Botschaften in die Welt.
Fußabdrücke, die bewusst in der Mädchen*arbeit gesetzt werden.
Fußabdrücke, die auch zeigen möchten, welcher Verantwortung sich Jungen*arbeit gegenübersieht.

Die Haut, in der ich wohne …

In den letzten Atemzügen des Jahres 2020 und Sekunden vor dem zweiten Lockdown gelangen uns mit und durch Dokumentarfilmer Oliver Koll Aufnahmen für „Die Haut, in der ich wohne“. Wir drehten nicht nur an ästhetisch reizvollen Orten wie dem Travertinpark und im nahegelegenen Steinbruch in Münster, sondern auch am Wilhelmsplatz, Bad Cannstatt. Exemplarisch für öffentliche Räume in Stuttgart oder sonst wo, an dem sich z. B. Mädchen*, Frauen* oder queere Personen mitunter und v. a. in den Abendstunden mit einem beklemmenden Gefühl bewegen. 
Unser Projekt startete ursprünglich zu Beginn des Schuljahres und sollte final in einer Ausstellung rund um den 25.11., also dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen*, münden. 
Gerade auch in Zeiten wie diesen ist die Mahnung der Schülerinnen lauter denn je, denken wir an den unsicheren Ort „Zuhause“. 
Wer hört mich? Wer sieht mich? Wohin kann ich mich wenden? Wo und was sind überhaupt unsichere Orte hier in Stuttgart, dort im ländlichen Raum? Und wie können diese sicherer gemacht werden? 
Was, so die berechtigte Frage der Schülerinnen, bringen Zeichen, die eine Notlage aufzeigen sollen, wenn niemand sie kennt? Muss ich meinen Kneipenbesuch nach „Luisa“ ausrichten?  Und warum ist mein Heimweg verdammt noch mal so dunkel? 

„Gender Planing“, also Konzepte, die sich mit dieser massiv empfunden Unsicherheit in der Stadtplanung auseinandersetzen, scheinen in Stuttgart und anderswo noch in den Kinderschuhen zu stecken. 

Am 12.06.2021 stellen wir die Stehlen im Rahmen der Veranstaltung „Für mehr Frauen*(frei)räume“ im Mittleren Schlossgarten (Lusthaus-Ruine) aus.

2 Gedanken zu “Dokumentarfilm „Die Haut, in der ich wohne“

  1. [Stiftung Jugendhilfe aktiv] ________________________________

    Wow liebe Mandy!! Der Film ist der Hammer! Marie hatte mir schon davon berichtet, ich bin begeistert!! Sooooooooo toll!!!! Richtig genial!! Meeeeeega!!!!

    Liebe Grüße Caro

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